Hans Henger, Werkstattleiter bei Ganslmeier in Ingolstadt, weiß, dass man beinahe jeden Old- und Youngtimer-Motor wieder zum Laufen bringen kann. © Foto: Marcel Schoch
Hat ein modernes Fahrzeug einen kapitalen Motorschaden, wird oft der gesamte Motor ausgetauscht. Bei Old- und Youngtimern besteht diese Möglichkeit meist nicht. Hier muss repariert werden.
Ersatzteile für Klassiker, speziell wenn es sich um Motorenteile handelt, sind in vielen Fällen nicht mehr erhältlich", sagt Hans Henger, Maschinenbauer-Meister und Werkstattleiter bei der Firma H. Ganslmeier - Motoren- und Maschinen-Instandsetzung GmbH aus Ingolstadt. "Hier gilt leider der Grundsatz, je seltener das Fahrzeug und je älter es ist, desto geringer sind die Chancen, Ersatzteile für die alten Motoren zu bekommen." Das bedeutet aber nicht das Aus für einen solchen Motor, denn in den meisten Fällen können Spezialisten, die für eine Motorüberholung benötigten Teile nachfertigen oder die alten überarbeiten.
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Ganslmeier in Ingolstadt setzt Motoren instand – das ist bis zu 30 Prozent günstiger als eine neue Antriebsmaschine.
Die jährlichen Laufleistungen im internationalen Fernverkehr liegen bei 200.000 Kilometern oder mehr. Ältere Lkw erreichen locker Laufleistungen von einer Million oder mehr Kilometern. Doch mit hoher Kilometerleistung steigt das Risiko von Motorschäden. Nach Angaben des Motoren- und Maschineninstandsetzungsbetriebs Ganslmeier, der in Ingolstadt und Landshut beheimatet ist, treten bei derartigen Laufleistungen am häufigsten Ventil- und Kolbenschäden auf, meist ab etwa 500.000 Kilometern. Mangelschmierung ist entgegen der landläufigen Meinung seltener ein Problem, meist sind Verbrennungsstörungen Ursachen für Motorschäden. "Wenn etwa defekte Einspritzdüsen nachtropfen, kann sich ein Loch in den Kolbenboden brennen", sagt Hans Henger, Werkstattleiter am Ganslmeier-Standort Ingolstadt. Je früher der Fahrer einen Schaden bemerkt, desto weniger muss repariert werden. "Wenn plötzlich die Leistung einbricht, frisst möglicherweise gerade ein Lager. Klopfgeräusche deuten auf einen Pleuellagerschaden hin", erklärt Henger. Schnell entwickeln sich teure Folgeschäden: Wenn ein Pleuellager frisst, entsteht Wärme, Späne bilden sich, die sich im Ölkreislauf verteilen und weitere Lager schädigen können.
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